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BFH-Urteil vom 28.3.1985 (IV R 224/83) BStBl. 1985 II S. 700

Eine Außenprüfung kann auch nach einer endgültigen, vorbehaltlosen Steuerfestsetzung angeordnet werden.

AO 1977 § 193 Abs. 1, § 164.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG

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BFH-Urteil vom 25.4.1985 (IV R 10/85) BStBl. 1985 II S. 702

Eine "Bestandsaufnahmeprüfung" kann nicht als Außenprüfung durchgeführt werden.

AO 1977 § 193 Abs. 1, § 194 Abs. 1, § 209, § 210 Abs. 1.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG

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BFH-Urteil vom 17.7.1985 (I R 205/80) BStBl. 1985 II S. 702

1. Ob durch eine schuldhafte Verletzung der nach § 103 AO a. F. (= § 34 AO 1977) bestehenden Verpflichtungen Steueransprüche verkürzt worden sind, hängt, wenn die verfügbaren Mittel nicht zur Tilgung aller Schulden ausreichen, davon ab, ob die Steuerschulden im selben Verhältnis getilgt wurden wie die übrigen Schulden.

2. Bei Würdigung des Verhaltens eines Vertreters über einen längeren Zeitraum ist jeweils der Zeitpunkt maßgebend, in dem der Vertreter die Nichtsteuergläubiger befriedigt, und zwar sowohl hinsichtlich der Höhe der Steuerschulden als auch der Höhe der übrigen Schulden. Dabei können je nach Lage des Falles einzelne Tage zu einem Zeitraum zusammengefaßt werden.

AO a.F. § 109, § 103.

Vorinstanz: FG Nürnberg

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BFH-Urteil vom 18.9.1985 (II R 232/84) BStBl. 1985 II S. 705

Wohnungs- bzw. Teileigentum entsteht als selbständige bewertungsfähige wirtschaftliche Einheit nicht lediglich durch die Beurkundung der Teilungserklärung (§ 8 WEG) des Eigentümers.

BewG 1965 § 93 Abs. 1 Satz 1; WEG § 8; BGB § 130.

Vorinstanz: FG Köln

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BFH-Urteil vom 27.9.1985 (III R 68/84) BStBl. 1985 II S. 706

Ein Wohngrundstück kann auch dann als Einfamilienhaus zu bewerten sein, wenn es sich bei der zweiten Wohneinheit um eine Einliegerwohnung i. S. des § 11 des II. WoBauG handelt, die nach dem II. WoBauG als grundsteuerbegünstigt anerkannt ist.

BewG 1965 § 75 Abs. 5 und 6.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg

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BFH-Beschluß vom 13.9.1985 (III R 21/85) BStBl. 1985 II S. 707

Wird in einer Einkommensteuersache die steuerliche Anerkennung eines Ehegattenarbeitsverhältnisses begehrt, so sind bei der Ermittlung des Streitwerts für die Revision im Streitjahr zusammen mit dem Arbeitslohn (nach § 28 BerlinFG) an den Arbeitnehmerehegatten ausgezahlte Arbeitnehmerzulagen jedenfalls dann nicht zu berücksichtigen, wenn der Zulagenbetrag insgesamt höher war als eine (nach § 21 BerlinFG) für die Einkünfte des Arbeitnehmerehegatten aus nichtselbständiger Arbeit zu gewährende Steuerermäßigung.

BFH-EntlG Art. 1 Nr. 5; FGO § 155; ZPO § 3; BerlinFG §§ 21, 28.

Vorinstanz: FG Berlin

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BFH-Urteil vom 13.8.1985 (IX R 10/80) BStBl. 1985 II S. 709

Entgeltlich im Austausch mit einer Gegenleistung übernommene dauernde Lasten können nur insoweit als Sonderausgaben abgezogen werden, als der Wert der wiederkehrenden Leistungen den Wert der Gegenleistung übersteigt (Fortführung von BFH-Urteil vom 16. September 1965 IV 67/61 S, BFHE 83, 568, BStBl III 1965, 706).

EStG 1974/1975 § 10 Abs. 1 Nr. 1, § 12 Nr. 2.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG

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BFH-Beschluß vom 18.9.1985 (II B 30/85) BStBl. 1985 II S. 710

Zur Frage der Berücksichtigung eines durch das ErbStG 1974 erhöhten Freibetrags bei der Zusammenrechnung gemäß § 14 ErbStG 1974, wenn der Steuerwert eines Vorerwerbes aus der Zeit nach dem 31. Dezember 1973 hinter dem erhöhten Freibetrag zurückbleibt (vgl. BFHE 122, 330, BStBl II 1977, 664).

ErbStG 1974 § 14.

Vorinstanz: FG Köln

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BFH-Beschluß vom 24.6.1985 (GrS 1/82) BStBl. 1985 II S. 711

Der Große Senat des BFH hat auf den Anrufungsbeschluß des I. Senats vom 17. Februar 1982 I B 24/79 (BFHE 135, 78, BStBl II 1982, 295) entschieden:

Das Anrufungsverfahren ist erledigt (Parallelverfahren zu GrS 4/82 - Beschluß vom 25. Juni 1984, BFHE 141, 405, BStBl II 1984, 751 - betreffend Aufgabe der Gepräge-Rechtsprechung u. a. ).

FGO § 11.

Vorinstanz: FG Hamburg

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BFH-Urteil vom 23.4.1985 (VIII R 282/81) BStBl. 1985 II S. 711

Der VIII. Senat schließt sich der Rechtsauffassung des IV. Senats (Urteil vom 19. August 1982 IV R 185/80, BFHE 136, 445, BStBl II 1983, 21) an, daß auch in den Fällen, in denen im außergerichtlichen Rechtsbehelfsverfahren eine notwendige Hinzuziehung (§ 360 Abs. 3 AO 1977) unterblieben ist, das FG sich nicht auf die Aufhebung der Einspruchsentscheidung beschränken darf, wenn der Kläger sich gegen den Verwaltungsakt wendet.

FGO § 100 Abs. 2; AO 1977 § 360 Abs. 3.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz

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BFH-Urteil vom 18.9.1985 (II R 131/83) BStBl. 1985 II S. 713

Im förmlichen Umlegungsverfahren können nur insoweit Grundstücke steuerfrei erworben werden, als der Erwerber seinerseits wertgleichen oder gleichgroßen Grundbesitz in die Umlegungsmasse eingebracht hat.

GrEStBBauG ND § 1 Abs. 1 Nr. 5; BBauG §§ 45 ff.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG

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BFH-Urteil vom 24.9.1985 (II R 65/83) BStBl. 1985 II S. 714

1. Beim Übergang eines Grundstücks von einer Gesamthandsgemeinschaft auf eine andere Gesamthandsgemeinschaft ist Steuervergünstigung aus § 16 Abs. 3 GrEStG Berlin (= § 6 Abs. 3 GrEStG 1940/1983) auch dann gegeben, wenn die erwerbende Gesamthand an der veräußernden selbst als Gesellschafterin beteiligt war.

Für die Auflösung der Vergünstigung durch § 16 Abs. 4 GrEStG Berlin (= § 6 Abs. 4 GrEStG 1940/1983) ist allein auf die Dauer und den Umfang der unmittelbaren bzw. mittelbaren (durch die Gesamthandsberechtigung am Vermögen der erwerbenden Gesamthand vermittelten) Teilhabe der Beteiligten an der veräußernden Gesamthand abzustellen.

GrEStG Berlin § 16; GrEStG 1940 § 6; GrEStG 1983 § 6.

Vorinstanz: FG Berlin

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BFH-Urteil vom 20.8.1985 (VII R 182/82) BStBl. 1985 II S. 716

Eine rechtsirrtümlich verfügte Freistellung von der Kraftfahrzeugsteuer kann nach § 12 Abs. 2 Nr. 2, 2. Alternative KraftStG 1979 auch durch eine rückwirkende Neufestsetzung geändert werden.

KraftStG 1979 § 12 Abs. 2 Nr. 2, § 3 Nr. 4 Buchst. b; AO 1977 § 172 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. d.

Vorinstanz: FG Münster

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BFH-Urteil vom 20.9.1985 (VI R 120/82) BStBl. 1985 II S. 718

Werden dem Geschäftsführer einer GmbH die Mitgliedsbeiträge für einen Industrieclub von der GmbH erstattet, so ist der Erstattungsbetrag kein steuerpflichtiger Arbeitslohn, wenn der Arbeitnehmer im ganz überwiegend eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers dem Club beigetreten ist.

EStG § 19 Abs. 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Düsseldorf

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BFH-Urteil vom 23.4.1985 (IX R 39/81) BStBl. 1985 II S. 720

Schuldzinsen für einen Kredit, der im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolgeregelung zur Abfindung (Gleichstellung) der anderen Miterbberechtigten für die Überlassung eines Grundstücks aufgenommen wird, sind als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung abziehbar.

EStG §§ 21, 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Münster

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BFH-Urteil vom 9.7.1985 (IX R 49/83) BStBl. 1985 II S. 722

1. Setzen sich Miterben eines zum Privatvermögen des Erblassers gehörenden Grundstücks dahingehend auseinander, daß ein Miterbe gegen Zahlung von Abfindungen an die übrigen Miterben das Grundstück übernimmt, so liegt ein entgeltlicher Erwerb insoweit vor, als der übernehmende Miterbe hierfür Vermögenswerte über seinen Anteil an dem Nachlaß hinaus einsetzt (Änderung der Rechtsprechung).

2. Schuldzinsen für einen Kredit, der zur Abfindung von Miterben aufgenommen wird, sind auch dann in voller Höhe als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung abziehbar, wenn der übernehmende Miterbe die Abfindungen ganz oder teilweise aus seinem Anteil an dem Nachlaß hätte aufbringen können (Anschluß an Urteil des BFH vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380).

EStG §§ 21, 9 Abs. 1 Satz 3 Nrn. 1 und 7, § 7 Abs. 4; EStDV § 11d; BGB §§ 1922, 2032, 2042.

Vorinstanz: FG Münster

 

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