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BFH-Urteil vom 29.8.2007 (IX R 17/07) BStBl. 2008 II S. 502

Es steht auch Angehörigen frei, ihre Rechtsverhältnisse untereinander steuerlich möglichst günstig zu gestalten. Ein Gestaltungsmissbrauch i.S. von § 42 AO ist aber gegeben, wenn eine rechtliche Gestaltung gewählt wird, die - gemessen an dem angestrebten Ziel - unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche nichtsteuerliche Gründe nicht zu rechtfertigen ist.

AO § 42; EStG §§ 9, 20 Abs. 3, 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Köln vom 22. Februar 2007 10 K 1875/03 (EFG 2007, 918)

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BFH-Urteil vom 12.2.2008 (VII R 33/06) BStBl. 2008 II S. 504

Ist abgeführte Kapitalertragsteuer in einer Anrechnungsverfügung nicht angerechnet worden, so kann diese Anrechnung nach Ablauf der durch die Anrechnungsverfügung in Lauf gesetzten Zahlungsverjährungsfrist nicht mehr nachgeholt werden.

AO § 37 Abs. 2, § 130 Abs. 1, § 228; EStG § 36 Abs. 2 und 4, § 45a Abs. 3; KStG § 31 Abs. 1 Satz 1.

Vorinstanz: FG Berlin vom 8. Mai 2006 8 K 8334/02 (EFG 2006, 1396)

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BFH-Urteil vom 4.3.2008 (VII R 10/06) BStBl. 2008 II S. 506

1. Im massearmen Insolvenzverfahren können Neuforderungen, die erst nach Feststellung der Masseunzulänglichkeit begründet worden sind, nicht zur Aufrechnung gestellt werden.

2. Auch eine Aufrechnung gegen einen Vorsteuervergütungsanspruch, der sich aus anteiliger Verwaltervergütung für den Zeitraum bis zur Feststellung der Masseunzulänglichkeit ergibt, ist nicht zulässig, wenn eine entsprechende Teilvergütung vom Insolvenzgericht nicht festgesetzt worden ist (Fortführung des Urteils vom 1. August 2000 VII R 31/99, BFHE 193, 1, BStBl II 2002, 323).

InsO § 96 Abs. 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Köln vom 18. Januar 2006 11 K 2199/05 (EFG 2006, 553)

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BFH-Urteil vom 27.2.2007 (VII R 60/05) BStBl. 2008 II S. 508

Bei der Ermittlung der Haftungsquote für die Umsatzsteuer sind die im Haftungszeitraum getilgten Lohnsteuern weder bei den Gesamtverbindlichkeiten noch bei den geleisteten Zahlungen zu berücksichtigen.

AO § 34, § 35, § 69, § 90, § 162; FGO § 118 Abs. 2.

Vorinstanz: FG Köln vom 12. September 2005 8 K 5395/01 (EFG 2006, 241)

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BFH-Beschluss vom 19.12.2007 (I R 66/06) BStBl. 2008 II S. 510

Dividenden aus Kapitalbeteiligungen in Drittstaaten, welche im Gewinnanteil einer inländischen GmbH aus der Beteiligung an einer in den Niederlanden ansässigen Personengesellschaft enthalten sind, sind nicht nach dem DBA-Niederlande von der Besteuerung in Deutschland ausgenommen, wenn die Beteiligungen der niederländischen Personengesellschaft an den Kapitalgesellschaften in den Drittstaaten keine tatsächlich-funktionale Bedeutung für die von der Personengesellschaft in den Niederlanden ausgeübte Tätigkeit haben.

DBA-Niederlande Art. 5 Abs. 1, Art. 13 Abs. 1 und 5, Art. 16, Art. 20 Abs. 2 Satz 1.

Vorinstanz: FG Münster vom 2. Juni 2006 9 K 4990/02 K,F (EFG 2006, 1911)

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BFH-Urteil vom 21.8.2007 (I R 22/07) BStBl. 2008 II S. 513

Bei der Ermittlung des Teilwerts einer Pensionsrückstellung gemäß § 6a Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 EStG ist, wenn das Dienstverhältnis des Pensionsberechtigten in einem Rumpfwirtschaftsjahr begonnen hat, von dem Beginn des betreffenden Kalenderjahres auszugehen.

EStG § 6a Abs. 3 Satz 2 Nr. 1.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG vom 11. Januar 2007 6 K 697/03 (EFG 2007, 829)

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BFH-Urteil vom 28.11.2007 (IX R 9/06) BStBl. 2008 II S. 515

1. Die § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG zugrunde liegende typisierende Annahme, dass bei einer auf Dauer angelegten Vermietungstätigkeit der Steuerpflichtige beabsichtigt, letztlich einen Einnahmeüberschuss zu erwirtschaften, gilt nicht für die dauerhafte Verpachtung unbebauten Grundbesitzes (Bestätigung des BFH-Beschlusses vom 25. März 2003 IX B 2/03, BFHE 202, 262, BStBl II 2003, 479).

2. Der Prognosezeitraum beträgt auch bei einer Verpachtung unbebauten Grundbesitzes 30 Jahre.

EStG § 2 Abs. 1 Nr. 6, § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Düsseldorf vom 17. März 2005 11 K 2075/02 F (EFG 2006, 1161)

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BFH-Urteil vom 13.12.2007 (IV R 85/05) BStBl. 2008 II S. 516

Eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung ist noch nicht rechtlich entstanden im Sinne der Rechtsprechung zu Verbindlichkeitsrückstellungen, wenn die Rechtsnorm, in der sie enthalten ist, eine Frist für ihre Erfüllung enthält, die am maßgeblichen Bilanzstichtag noch nicht abgelaufen ist (Abgrenzung gegenüber dem BFH-Urteil vom 27. Juni 2001 I R 45/97, BFHE 196, 216, BStBl II 2003, 121).

FGO § 120 Abs. 2 Satz 1; EStG § 5 Abs. 1; HGB § 249.

Vorinstanz: FG München, Außensenate Augsburg, vom 28. Juni 2005 6 K 2749/03 (EFG 2005, 1528)

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BFH-Urteil vom 19.12.2007 (IX R 11/06) BStBl. 2008 II S. 519

Wer erworbene Optionen verfallen lässt, erfüllt nicht den Tatbestand des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 EStG.

EStG § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4; FGO § 68, § 121.

Vorinstanz: FG Münster vom 7. Dezember 2005 10 K 5715/04 F (EFG 2006, 669)

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BFH-Urteil vom 30.1.2008 (X R 1/07) BStBl. 2008 II S. 520

Die Steuerermäßigung des § 34f Abs. 3 EStG (Baukindergeld) ist vor der Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse des § 35a EStG zu berücksichtigen.

EStG § 34f Abs. 3, § 35a.

Vorinstanz: Sächsisches FG vom 28. November 2006 3 K 1623/06 (EFG 2007, 933)

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BFH-Urteil vom 13.2.2008 (IX R 68/07) BStBl. 2008 II S. 522

Der vom Stillhalter einer Kaufoption auf den DAX an den Optionsberechtigten gezahlte Barausgleich (cash-settlement) ist nicht als Werbungskosten bei den Einkünften gemäß § 22 Nr. 3 EStG abziehbar.

EStG § 9 Abs. 1, § 22 Nr. 3, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4; EStG 1994 § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst b.

Vorinstanz: FG Bremen vom 19. September 2007 2 K 13/06 (5) (EFG 2008, 44)

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BFH-Urteil vom 9.11.2005 (I R 89/04) BStBl. 2008 II S. 523

Erteilt eine GmbH ihrem Gesellschafter-Geschäftsführer eine sog. Nur-Pensionszusage, ohne dass dem eine Umwandlung anderweitig vereinbarten Barlohns zugrunde liegt, zieht die Zusage der Versorgungsanwartschaft eine sog. Überversorgung nach sich (Anschluss an Senatsurteil vom 17. Mai 1995 I R 147/93, BFHE 178, 203, BStBl II 1996, 204).

EStG § 6a Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Satz 4; KStG § 8 Abs. 3 Satz 2.

Vorinstanz: FG Nürnberg vom 9. Dezember 2003 I 226/2000

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BFH-Urteil vom 7.2.2007 (I R 27/06) BStBl. 2008 II S. 526

War eine Kapitalgesellschaft im Jahr 2001 an einer Personengesellschaft beteiligt und hat diese Personengesellschaft Ausschüttungen bezogen, für die bei der ausschüttenden Gesellschaft verwendbares Eigenkapital i.S. des § 30 Abs. 1 Nr. 1 KStG 1999 verwendet wurde, so unterliegt das auf diesen Ausschüttungen beruhende Einkommen der Kapitalgesellschaft einer Körperschaftsteuer von 40 %.

KStG 1999 i.d.F. des StSenkG 2001/2002 § 8b Abs. 1 und Abs. 6, § 23 Abs. 1, § 34 Abs. 6d und Abs. 10a Satz 6; EStG 1997 § 20 Abs. 1 und Abs. 3; AO § 180 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a, Abs. 3 Satz 1 Buchst. a; FGO § 68.

Vorinstanz: FG Köln vom 15. März 2006 13 K 5975/03 (EFG 2006, 923)

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BFH-Urteil vom 6.3.2008 (VI R 6/05) BStBl. 2008 II S. 530

Die Umwandlung von Barlohn in Sachlohn setzt voraus, dass der Arbeitnehmer unter Änderung des Anstellungsvertrages auf einen Teil seines Barlohns verzichtet und ihm der Arbeitgeber stattdessen Sachlohn gewährt. Ob ein Anspruch auf Barlohn oder Sachlohn besteht, ist auf den Zeitpunkt bezogen zu entscheiden, zu dem der Arbeitnehmer über seinen Lohnanspruch verfügt.

EStG § 8, § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Münster vom 9. Juli 2004 4 K 5742/01 L (EFG 2005, 858)

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BFH-Urteil vom 12.3.2008 (XI R 65/06) BStBl. 2008 II S. 532

Die Lieferung alkoholischer Flüssigkeiten unterliegt dem Regelsteuersatz nach § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 UStG 1999.

UStG 1999 § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg, Außensenate Freiburg, vom 18. Oktober 2006 14 K 50/04 (EFG 2007, 1123)

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BFH-Urteil vom 28.11.2007 (I R 34/07) BStBl. 2008 II S. 533

Gehen infolge einer Kapitalerhöhung stille Reserven von einbringungsgeborenen Alt-Anteilen auf die neuen Anteile über, sind die neuen Anteile zu gleicher Quote steuerverhaftet. Dem Inhaber der neuen Anteile steht kein Wahlrecht zu, die Steuerverhaftung in anderer Weise auf diese zu verteilen (Bestätigung der BMF-Schreiben vom 25. März 1998, BStBl I 1998, 268, Tz. 21.14; vom 28. April 2003, BStBl I 2003, 292, Tz. 52).

UmwStG 1995 § 21 Abs. 1.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 2. März 2007 9 K 227/98 (EFG 2007, 1207)

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BFH-Beschluss vom 19.12.2007 (I R 111/05) BStBl. 2008 II S. 536

Bei Einbringung von Gesellschaftsanteilen in eine Kapitalgesellschaft gegen Gewährung von Anteilen an der aufnehmenden Gesellschaft ist infolge der Fiktion des § 20 Abs. 4 Satz 1 UmwStG 1995 im Rahmen der Bemessung des Veräußerungspreises in der Bilanz des Einbringenden grundsätzlich nicht zu prüfen, ob der von der übernehmenden Kapitalgesellschaft nach § 20 Abs. 2 UmwStG 1995 für das eingebrachte Betriebsvermögen angesetzte Wert zutreffend ermittelt worden ist.

EStG § 15, § 16 Abs. 2 und 3; FGO § 60 Abs. 3; UmwStG 1995 § 20 Abs. 1, Abs. 2 Sätze 1 und 6, Abs. 4 Satz 1.

Vorinstanz: Hessisches FG vom 1. September 2005 8 K 4177/03 (EFG 2006, 304)

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BFH-Urteil vom 11.12.2007 (VII R 1/07) BStBl. 2008 II S. 543

Überträgt ein Ehegatte das Eigentum an einem Grundstück und zugleich den ihm gegen die kreditgebende Bank aus der Sicherungsabrede zustehenden Rückgewähranspruch an den anderen Ehegatten, der die auf dem Grundstück lastenden Grundschulden übernimmt, ist bei der Ermittlung des Wertes der unentgeltlichen Zuwendung nach § 278 Abs. 2 AO der Rückgewähranspruch in Höhe der bereits getilgten Darlehensschulden werterhöhend zu berücksichtigen.

AO § 278 Abs. 2; AnfG § 3 Abs. 1; FGO § 76.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 15. Februar 2006 1 K 2794/04 (EFG 2007, 819)

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BFH-Urteil vom 7.11.2006 (VIII R 13/04) BStBl. 2008 II S. 545

Der Erwerb von Mitunternehmeranteilen aufgrund eines nach dem 24. April 1996 geschlossenen Kaufvertrags gegen Zahlung des Kaufpreises (oder eine sonstige Leistung) in das Eigenvermögen des bisherigen Mitunternehmers berechtigt nicht zur Inanspruchnahme der Bewertungsfreiheit nach § 82f EStDV. Ein entgeltliches Rechtsgeschäft dieser Art begründet insbesondere keinen Beitritt i.S. von § 82f Abs. 5 Satz 2 EStDV.

EStDV § 82f; UmwStG 1995 §§ 24, 22, 12.

Vorinstanz: FG Bremen vom 18. Dezember 2003 1 K 643/02 (EFG 2004, 504)

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BFH-Urteil vom 10.5.2007 (III R 103/06) BStBl. 2008 II S. 549

1. Eine bestandskräftige Aufhebung der Kindergeldfestsetzung im laufenden Kalenderjahr wegen der voraussichtlich den Jahresgrenzbetrag übersteigenden Einkünfte und Bezüge des Kindes (Prognoseentscheidung) kann nicht allein aufgrund geänderter Rechtsauffassung nach § 70 Abs. 4 EStG aufgehoben werden. Lagen bei der Prognoseentscheidung die Einkünfte und Bezüge des Kindes nur deshalb über dem Jahresgrenzbetrag, weil die Familienkasse entgegen der später ergangenen Rechtsprechung des BVerfG die Arbeitnehmerbeiträge des Kindes zur gesetzlichen Sozialversicherung als Einkünfte angesetzt hat, kommt daher eine Aufhebung nach Ablauf des Kalenderjahres nicht in Betracht (Bestätigung der Rechtsprechung).

2. Hätten dagegen bei der Prognoseentscheidung die prognostizierten Einkünfte und Bezüge des Kindes den Jahresgrenzbetrag auch nach Abzug der gesetzlichen Sozialversicherungsbeiträge überschritten, ist der Anwendungsbereich des § 70 Abs. 4 EStG wieder eröffnet, wenn sich die tatsächlichen Einkünfte und Bezüge gegenüber den prognostizierten Beträgen geändert haben.

3. In diesem Fall hat die Familienkasse bei der Prüfung nach Ablauf des Kalenderjahres, ob die tatsächlichen Einkünfte und Bezüge des Kindes gegenüber der Prognoseentscheidung in entscheidungserheblicher Weise abweichen, die geänderte Rechtsauffassung zur Berücksichtigung der Sozialversicherungsbeiträge zu beachten und die als Prognoseentscheidung ergangene bestandskräftige Aufhebung der Kindergeldfestsetzung nach § 70 Abs. 4 EStG aufzuheben, wenn die tatsächlichen Einkünfte und Bezüge abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge den Jahresgrenzbetrag nicht überschreiten.

EStG § 32 Abs. 4 Satz 2, § 70 Abs. 4.

Vorinstanz: FG Nürnberg vom 12. Januar 2006 VI 311/2005 (EFG 2006, 752)

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BFH-Urteil vom 19.6.2007 (VIII R 69/05) BStBl. 2008 II S. 551

Das Halbabzugsverbot des § 3c Abs. 2 EStG ist mit dem GG vereinbar.

EStG § 3 Nr. 40, § 3c Abs. 2.

Vorinstanz: Niedersächsisches FG vom 8. November 2005 15 K 646/04 (EFG 2006, 1404)

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BFH-Urteil vom 17.10.2007 (I R 61/06) BStBl. 2008 II S. 555

Bei der Berechnung des Gewinns aus einer Betriebsveräußerung sind vom Erwerber übernommene betriebliche Verbindlichkeiten, die aufgrund von Rückstellungsverboten (hier: für Jubiläumszuwendungen und für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften) in der Steuerbilanz nicht passiviert worden sind, nicht gewinnerhöhend zum Veräußerungspreis hinzuzurechnen.

EStG § 5 Abs. 4, Abs. 4a, § 16 Abs. 2.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 2. Juni 2005 6 K 247/03 (EFG 2005, 1715)

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BFH-Urteil vom 29.11.2007 (IV R 62/05) BStBl. 2008 II S. 557

Der Gewinn aus einer Inkassotätigkeit ist realisiert, wenn und soweit dem Unternehmer für eine selbständig abrechenbare und vergütungsfähige (Teil-)Leistung gegenüber seinem Auftraggeber ein prinzipiell unentziehbarer Provisionsanspruch zusteht. Dies gilt auch, wenn ein solcher Provisionsanspruch nur für Teilzahlungen des Schuldners besteht.

EStG § 5 Abs. 1 Satz 1; HGB § 249 Abs. 1 Satz 1, § 252 Abs. 1 Nr. 4.

Vorinstanz: FG Hamburg vom 16. September 2005 VI 203/03 (EFG 2006, 401)

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BFH-Urteil vom 29.11.2007 (IV R 81/05) BStBl. 2008 II S. 561

Erhält ein Steuerpflichtiger, der seinen Gewinn nach § 4 Abs. 3 EStG ermittelt, für die Anschaffung oder Herstellung bestimmter Wirtschaftsgüter öffentliche Investitionszuschüsse, so mindern diese die Anschaffungs- oder Herstellungskosten bereits im Jahr der Bewilligung und nicht im Jahr der Auszahlung. Sofern der Empfänger den Zuschuss sofort als Betriebseinnahme versteuern will, muss er das entsprechende Wahlrecht ebenfalls im Jahr der Zusage ausüben.

EStG § 4 Abs. 3, § 7 Abs. 1, § 11 Abs. 1; FöGbG § 4 Abs. 1 und 2.

Vorinstanz: FG Münster vom 27. April 2005 1 K 4221/03 G,F (EFG 2005, 1206)

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BFH-Urteil vom 4.12.2007 (VIII R 53/05) BStBl. 2008 II S. 563

1. Der Überschuss aus der Veräußerung von Indexzertifikaten mit einer garantierten Mindestrückzahlung ist nur hinsichtlich des Teils steuerbar, der der garantierten Mindestrückzahlung zuzuordnen ist.

2. Soweit der Steuerpflichtige das der Höhe nach eindeutig bestimmbare Risiko eines Kapitalausfalls eingegangen ist, entfällt der bei Veräußerung der Zertifikate erzielte Überschuss im Rahmen des § 20 EStG auf den nicht steuerbaren Bereich.

3. Die Höhe des steuerpflichtigen Teils des insgesamt erzielten Überschusses bestimmt sich nach der Relation zwischen der Mindestrückzahlung und der Differenz zwischen Nominalbetrag der Anlage und Mindestrückzahlung (Risikobereich).

EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7, Abs. 2 Satz 1 Nr. 4.

Vorinstanz: FG München vom 4. Mai 2004 2 K 2385/03 (EFG 2005, 1868)

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BFH-Urteil vom 19.12.2007 (VIII R 13/05) BStBl. 2008 II S. 568

Auf die unentgeltliche Abtretung der einem beherrschenden Gesellschafter gegen die GmbH zustehenden Darlehensforderungen an seine minderjährigen, ebenfalls an der GmbH beteiligten Kinder, ist die zur darlehensweisen Rückgewähr zuvor vom beherrschenden Gesellschafter einer Personengesellschaft seinen Kindern geschenkter Geldbeträge ergangene Rechtsprechung nicht übertragbar (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 22. Januar 2002 VIII R 46/00, BFHE 197, 517, BStBl II 2002, 685).

AO § 42 Abs. 1; BGB § 107, § 177 Abs. 1, § 181, § 398, § 401, § 607 Abs. 2, § 609 Abs. 2, § 1629 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2, § 1795 Abs. 2; EStG § 8, § 11 Abs. 1, § 12 Nr. 2, § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2; FGO § 96 Abs. 1 Satz 1; KStG § 1, § 8 Abs. 3 Satz 2.

Vorinstanz: FG Düsseldorf vom 19. November 2002 6 K 5750/99 E (EFG 2005, 1046)

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BFH-Urteil vom 15.1.2008 (IX R 45/07) BStBl. 2008 II S. 572

Erhaltungsaufwendungen sind auch dann Werbungskosten des Steuerpflichtigen bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung, wenn sie auf einem von einem Dritten im eigenen Namen, aber im Interesse des Steuerpflichtigen abgeschlossenen Werkvertrag beruhen und der Dritte dem Steuerpflichtigen den Betrag zuwendet (Bestätigung des BFH-Urteils vom 15. November 2005 IX R 25/03, BFHE 211, 318, BStBl II 2006, 623; gegen BMF-Schreiben vom 9. August 2006, BStBl I 2006, 492).

EStG § 9 Abs. 1 Sätze 1 und 2, § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG Hamburg vom 9. Juli 2007 2 K 243/06 (EFG 2007, 1674)

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BFH-Urteil vom 23.1.2008 (I R 18/07) BStBl. 2008 II S. 573

1. Verluste, die ein als Regiebetrieb geführter Betrieb gewerblicher Art erzielt, gelten im Verlustjahr als durch die Trägerkörperschaft ausgeglichen und führen zu einem Zugang in entsprechender Höhe im steuerlichen Einlagekonto.

2. Der für einen Betrieb gewerblicher Art festgestellte steuerrechtliche Verlustvortrag ist nicht mit den Einkünften der Trägerkörperschaft aus Kapitalvermögen zu verrechnen.

EStG 2002 § 4 Abs. 3, § 10d Abs. 1, § 20 Abs. 1 Nr. 10 Buchst. b, § 43 Abs. 1 Nr. 7c; GmbHG § 29 Abs. 1 Satz 1; KStG 2002 § 1 Abs. 1 Nr. 6, § 4 Abs. 1, § 8 Abs. 1, § 27 Abs. 1 Sätze 1 und 3, § 27 Abs. 2; GemO Rheinland-Pfalz § 86 Abs. 1; GemHVO Rheinland-Pfalz § 22, § 14; EigAnVO Rheinland-Pfalz § 10 Abs. 1, § 11 Abs. 7 Satz 2.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 20. Dezember 2006 1 K 1185/05 (EFG 2007, 841)

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BFH-Urteil vom 4.3.2008 (IX R 78/06) BStBl. 2008 II S. 575

Die Übernahme von eigenkapitalersetzenden Bürgschaften für eine Gesellschaft, an welcher der Anteilseigner nur mittelbar beteiligt ist, führt nicht zu nachträglichen Anschaffungskosten der (unmittelbaren) wesentlichen Beteiligung.

EStG § 17 Abs. 1 und 2; HGB § 255 Abs. 1 Satz 2.

Vorinstanz: FG Köln vom 24. August 2006 10 K 4703/02 (EFG 2006, 1837)

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BFH-Urteil vom 4.3.2008 (IX R 80/06) BStBl. 2008 II S. 577

Verbürgt sich ein wesentlich an einer GmbH beteiligter Gesellschafter zugunsten eines Dritten, um zu ermöglichen, dass dieser mit der GmbH ein für sie günstiges Geschäft abschließt, so kann eine einem Darlehen wirtschaftlich vergleichbare Rechtshandlung (§ 32a Abs. 3 Satz 1 GmbHG) darin liegen, dass der Gesellschafter nach seiner Inanspruchnahme aus der Bürgschaft einen Aufwendungsersatzanspruch gegen die GmbH nicht geltend macht und in der Liquidation endgültig mit ihm ausfällt.

EStG § 17 Abs. 1, 2 und 4; HGB § 255 Abs. 1 Satz 2; GmbHG § 32a.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 9. November 2006 12 K 81/05 (EFG 2007, 678)

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BFH-Urteil vom 12.12.2007 (X R 17/05) BStBl. 2008 II S. 579

1. Zur Übertragung von Anteilen an einer Vor-GmbH.

2. Errichtet ein Einzelunternehmer zum Zwecke der späteren Begründung einer Betriebsaufspaltung durch Bargründung eine GmbH und überträgt er vor Beginn der Betriebsaufspaltung sowie vor Eintragung der GmbH in das Handelsregister das wirtschaftliche Eigentum an einem Teil der Anteile an der Vor-GmbH zum Preis in Höhe des Nominalwerts der abgetretenen Anteile an nahe Angehörige, so löst diese Abtretung keine Gewinnrealisierung im Einzelunternehmen aus.

3. Durch die unentgeltliche bzw. teilentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern (einschließlich des Geschäftswerts) des bisherigen Einzelunternehmens auf die neue Betriebsgesellschaft kann Gewinn realisiert werden.

EStG 1994 § 4 Abs. 1 Satz 1, 2 und 5, § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 1 und Nr. 5 Satz 1 Halbsatz 1, § 15 Abs. 1 Nr. 1; AO § 39 Abs. 2 Nr. 1; GmbHG § 15.

Vorinstanz: FG Münster vom 15. März 2005 12 K 3837/02 E, G (EFG 2005, 1259)

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BFH-Urteil vom 13.12.2007 (V R 92/05) BStBl. 2008 II S. 583

Veräußert eine Einschiffs-Personengesellschaft ihr Handelsschiff, unterliegt der sich aus der Hinzurechnung des Unterschiedsbetrages nach § 5a Abs. 4 Satz 3 Nr. 2 EStG ergebende Gewinn auch dann der Gewerbesteuer, wenn die Personengesellschaft im Zusammenhang mit der Veräußerung ihren Betrieb aufgibt.

EStG § 5a Abs. 4 Satz 3 Nr. 2; GewStG i.d.F. des Seeschiffahrtsanpassungsgesetzes § 7 Satz 2 (jetzt: § 7 Satz 3)

Vorinstanz: FG Hamburg vom 28. November 2005 VII 150/05

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BFH-Urteil vom 28.2.2008 (V R 44/06) BStBl. 2008 II S. 586

In Insolvenzfällen kann nicht generell davon ausgegangen werden, dass der spätere Insolvenzschuldner die Absicht hat, die von ihm in einer Rechnung ausgewiesene Umsatzsteuer nicht zu entrichten.

UStG 1999 § 25d i.d.F. des Art. 5 Nr. 31 Buchst. a StÄndG 2003; Richtlinie 77/388/EWG Art. 21 Abs. 3; InsO §§ 21, 22, 55.

Vorinstanz: Schleswig-Holsteinisches FG vom 3. August 2006 5 K 198/05 (EFG 2006, 1869)

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BFH-Urteil vom 28.2.2008 (VI R 62/06) BStBl. 2008 II S. 595

Reicht ein Steuerpflichtiger vor Ablauf der Festsetzungsfrist eine Berichtigungsanzeige i.S. des § 153 Abs. 1 AO bei einem unzuständigen FA ein, so ist die Anzeige zwar erstattet; zur Berechnung der Ablaufhemmung nach § 171 Abs. 9 AO ist jedoch grundsätzlich auf den Eingang beim zuständigen FA abzustellen.

AO §§ 171 Abs. 9, 153 Abs. 1; EStG § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG München vom 6. September 2006 1 K 55/06 (EFG 2007, 161)

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BFH-Urteil vom 6.3.2008 (VI R 5/05) BStBl. 2008 II S. 597

1. Die Festsetzungsfrist für einen Lohnsteuer-Haftungsbescheid endet nicht vor Ablauf der Festsetzungsfrist für die Lohnsteuer (§ 191 Abs. 3 Satz 4 1. Halbsatz AO).

2. Der Beginn der Festsetzungsfrist für die Lohnsteuer richtet sich nach § 170 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO.

3. Für den Beginn der die Lohnsteuer betreffenden Festsetzungsfrist ist die Lohnsteuer-Anmeldung (Steueranmeldung) und nicht die Einkommensteuererklärung der betroffenen Arbeitnehmer maßgebend.

EStG §§ 38, 41a, 42d; AO §§ 170, 191.

Vorinstanz: FG des Saarlandes vom 4. März 2004 2 K 269/00

 

 

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