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BFH-Urteil vom 22.5.2006 (VI R 50/04) BStBl. 2006 II S. 801

In § 46 Abs. 2 Nr. 1 EStG sind bei der Ermittlung der Summe der einkommensteuerpflichtigen Einkünfte, die nicht dem Steuerabzug vom Arbeitslohn zu unterwerfen waren, im Veranlagungszeitraum 1999 die Vorschriften über den Verlustausgleich in § 2 Abs. 3 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 zu berücksichtigen.

EStG § 2 Abs. 3 i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002, § 46 Abs. 2 Nr. 1.

Vorinstanz: Hessisches FG vom 17. Juni 2003 13 K 134/03

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BFH-Urteil vom 7.6.2006 (IX R 45/05) BStBl. 2006 II S. 803

Leistet der Käufer eines Mietobjekts an den Verkäufer infolge einer Vertragsaufhebung Schadensersatz, um sich von seiner gescheiterten Investition zu lösen, so kann er seine Aufwendungen als vorab entstandene vergebliche Werbungskosten absetzen (Ergänzung zum BFH-Urteil vom 15. November 2005 IX R 3/04, BStBl II 2006, 258).

EStG § 9 Abs. 1 Satz 1 und 2, § 21 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1.

Vorinstanz: FG des Landes Brandenburg vom 26. Oktober 2005 4 K 787/02 (EFG 2006, 100)

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BFH-Urteil vom 13.7.2006 (IV R 25/05) BStBl. 2006 II S. 804

Wird ein Teil eines normalen Einfamilienhauses von den Gesellschaftern der Betriebs-GmbH an diese als einziges Büro (Sitz der Geschäftsleitung) vermietet, so stellen die Räume auch dann eine wesentliche, die sachliche Verflechtung begründende Betriebsgrundlage im Sinne der Rechtsprechung zur Betriebsaufspaltung dar, wenn sie nicht für Zwecke des Betriebsunternehmens besonders hergerichtet und gestaltet sind. Das gilt jedenfalls dann, wenn der Gebäudeteil nicht die in § 8 EStDV genannten Grenzen unterschreitet.

EStG § 15.

Vorinstanz: FG Köln vom 13. Oktober 2003 10 K 7519/00 (EFG 2005, 1932)

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BFH-Urteil vom 22.5.2006 (VI R 17/05) BStBl. 2006 II S. 806

§ 46 EStG enthält keine Rechtsgrundlage für die Änderung bestandskräftiger Steuerbescheide. Ist über den Einkommensteueranspruch bereits durch bestandskräftigen Bescheid entschieden worden, vermag auch ein fristgerechter Antrag auf Veranlagung nach § 46 Abs. 2 Nr. 8 EStG keine erneute Entscheidung über diesen Anspruch herbeizuführen.

AO 1977 § 173 Abs. 1 Nr. 2; EStG § 46 Abs. 2 Nr. 8.

Vorinstanz: FG des Saarlandes vom 14. Dezember 2004 2 K 218/02

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BFH-Beschluss vom 22.5.2006 (VI R 49/04) BStBl. 2006 II S. 808

Es wird eine Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob § 46 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2 EStG in der für den Veranlagungszeitraum 1998 maßgeblichen Fassung vom 16. April 1997 (BGBl I 1997, 821) mit dem GG insoweit unvereinbar ist, als der Antrag auf Veranlagung bis zum Ablauf des auf den Veranlagungszeitraum folgenden zweiten Kalenderjahrs zu stellen ist.

GG Art. 3 Abs. 1, Art. 100 Abs. 1; EStG § 46 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2; BVerfGG § 80 Abs. 1, § 80 Abs. 2 Satz 1.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 4. Juni 2003 1 K 1863/01

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BFH-Beschluss vom 22.5.2006 (VI R 46/05) BStBl. 2006 II S. 820

Es wird eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts darüber eingeholt, ob § 46 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2 EStG in der für den Veranlagungszeitraum 1996 maßgeblichen Fassung vom 25. Februar 1992 (BGBl I 1992, 297) mit dem Grundgesetz insoweit unvereinbar ist, als der Antrag auf Veranlagung bis zum Ablauf des auf den Veranlagungszeitraum folgenden zweiten Kalenderjahrs zu stellen ist.

GG Art. 3 Abs. 1, Art. 100 Abs. 1; EStG § 46 Abs. 2 Nr. 8 Satz 2; BVerfGG § 80 Abs. 1, § 80 Abs. 2 Satz 1.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 10. September 2004 3 K 1810/03 (EFG 2005, 1664)

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BFH-Urteil vom 4.5.2006 (VI R 17/03) BStBl. 2006 II S. 830

1. Zum Arbeitslohn gehören auch versehentliche Überweisungen des Arbeitgebers, die dieser zurückfordern kann.

2. Die Rückzahlung von Arbeitslohn ist erst im Zeitpunkt des tatsächlichen Abflusses einkünftemindernd zu berücksichtigen.

EStG § 11, § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1; FGO § 123 Abs. 1; AO 1977 § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 19. Dezember 2002 4 K 2257/01 (EFG 2003, 623)

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BFH-Urteil vom 4.5.2006 (VI R 19/03) BStBl. 2006 II S. 832

1. Durch das Dienstverhältnis veranlasste Leistungen des Arbeitgebers sind auch dann Arbeitslohn, wenn es an einem Rechtsgrund fehlt.

2. Zurückgezahlter Arbeitslohn ist erst im Zeitpunkt des Abflusses steuermindernd zu berücksichtigen.

EStG § 11, § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1; AO 1977 § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2.

Vorinstanz: FG Rheinland-Pfalz vom 16. Januar 2003 4 K 1937/99

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BFH-Urteil vom 22.5.2006 (VI R 51/04) BStBl. 2006 II S. 833

Hat ein Steuerpflichtiger die Frist für den Antrag auf Veranlagung gemäß § 46 Abs. 2 Nr. 8 EStG ohne Verschulden nicht gekannt, kann ihm Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren sein.

AO 1977 § 110; EStG § 46 Abs. 2 Nr. 8.

Vorinstanz: Hessisches FG vom 2. April 2003 11 K 4715/00

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BFH-Urteil vom 28.6.2006 (XI R 58/05) BStBl. 2006 II S. 835

Der Freibetrag des § 3 Nr. 9 EStG ist - falls Zahlungen aus Anlass der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses in mehr als einem Veranlagungszeitraum bezogen werden - bei der ersten Zahlung zu berücksichtigen. Ein Wahlrecht des Steuerpflichtigen besteht insoweit nicht.

AO 1977 § 173 Abs. 1 Nr. 1; EStG 1998 § 3 Nr. 9, § 24 Nr. 1 Buchst. a, § 34.

Vorinstanz: FG Nürnberg vom 27. Oktober 2004 III 25/2003

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BFH-Urteil vom 22.6.2006 (IV R 56/04) BStBl. 2006 II S. 838

1. Entgehen der Gesellschaft Gewinne, weil ein Mitunternehmer die der Gesellschaft zustehenden Einnahmen (hier den Ausgleich der überhöhten Betriebsausgaben) auf ein eigenes Konto leitet, so handelt es sich bei den Einnahmen um Sonderbetriebseinnahmen des ungetreuen Mitunternehmers. Der hiermit korrespondierende Ersatzanspruch der Gesellschaft ist nicht zu aktivieren, wenn die Gesellschaft auf den Anspruch verzichtet, wenn er nicht unbestritten oder nicht werthaltig ist (Bestätigung der Rechtsprechung).

2. Nach der Lebenserfahrung ist davon auszugehen, dass in solchen Fällen der ungetreue Mitunternehmer das Bestehen des Anspruchs solange wie möglich bestreiten wird.

3. Der ungetreue Gesellschafter kann in seiner Sonderbilanz eine Rückstellung wegen der zu erwartenden Inanspruchnahme durch die Gesellschaft oder die geschädigten Gesellschafter jedenfalls solange nicht bilden, wie die geschädigten Gesellschafter von der Veruntreuung keine Kenntnis haben.

FGO § 76 Abs. 1; EStG § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 14. November 2002 10 K 111/96

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BFH-Urteil vom 25.1.2006 (I R 104/04) BStBl. 2006 II S. 844

Die Gewinne aus Anteilen, um die der Gewinn aus Gewerbebetrieb gemäß § 9 Nr. 2a GewStG 1984 zu kürzen ist, sind nicht um Beteiligungsaufwendungen zu mindern, die mit dem Erwerb der Beteiligungen in unmittelbarem Zusammenhang stehen (Abweichung von Abschn. 61 Abs. 1 Satz 12 GewStR 1998).

GewStG 1984 § 8 Nr. 1, § 9 Nr. 2a; EStG 1990 § 3c.

Vorinstanz: Hessisches FG vom 8. September 2004 8 K 5053/00 (EFG 2005, 59)

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BFH-Urteil vom 25.4.2006 (VIII R 52/04) BStBl. 2006 II S. 847

1. Bei einseitiger entgeltlicher Kapitalerhöhung, die zu einer Änderung der Beteiligungsverhältnisse führt, kann entsprechend § 24 UmwStG 1977 der für die nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmenden Gesellschafter anfallende Gewinn aus der - anteiligen - Veräußerung ihrer Mitunternehmeranteile durch eine negative Ergänzungsbilanz neutralisiert werden.

2. Die aus der korrespondierend zur positiven Ergänzungsbilanz des einbringenden Mitunternehmers spiegelbildlich fortlaufend jährlich vorzunehmende Auflösung der negativen Ergänzungsbilanz der Altgesellschafter ist als laufender Gewinn bei der Ermittlung des Gewerbeertrages zu erfassen.

AO 1977 § 352 Abs. 1 Nr. 1 und 2, § 360 Abs. 2; EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2, § 16 Abs. 1 Nr. 2, § 34 Abs. 2 Nr. 1; FGO § 40 Abs. 2, § 44 Abs. 1, § 48 Abs. 1 Nr. 1 und 2, § 57 Nr. 1, § 60 Abs. 3, § 67; GewStG § 5 Abs. 1 Satz 3, § 7; UmwStG 1977 § 24; ZPO § 86, § 239, § 246 Abs. 1.

Vorinstanz: FG Hamburg vom 13. Mai 2004 V 284/00 (EFG 2004, 1563)

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BFH-Urteil vom 31.5.2006 /X R 9/05) BStBl. 2006 II S. 858

1. Ist eine Steuer "im Hinblick auf anhängige Verfassungsbeschwerden bzw. andere gerichtliche Verfahren" vorläufig festgesetzt, so bezieht sich der Vorläufigkeitsvermerk nur auf solche Verfahren, die bereits im Zeitpunkt der Festsetzung beim EuGH, beim BVerfG, beim BFH oder bei einem anderen obersten Bundesgericht anhängig sind.

2. Die Vorläufigkeit eines Einkommensteuerbescheids "hinsichtlich der beschränkten Abzugsfähigkeit von Vorsorgeaufwendungen (§ 10 Abs. 3 EStG)" erstreckt sich, soweit sie im Hinblick auf die gegen den BFH-Beschluss vom 21. Dezember 2000 XI B 75/99 (BFH/NV 2001, 773) erhobene Verfassungsbeschwerde (Az. des BVerfG: 2 BvR 587/01) verfügt worden ist, nur auf die Frage, ob auch bei zusammenveranlagten Ehegatten eine individuelle Kürzung des Vorwegabzugs dergestalt möglich ist, dass jedenfalls demjenigen Ehegatten, der nicht durch vorwegabzugschädliche Arbeitgeberleistungen begünstigt worden ist, ein eigener Vorwegabzug von 3.068 € verbleibt.

AO 1977 § 165 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3, Abs. 2 Satz 2; EStG § 10 Abs. 3 Nr. 2 Satz 2.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 22. Februar 2005 1 K 396/02 (EFG 2005, 1019)

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BFH-Beschluss vom 28.6.2006 (I R 84/04) BStBl. 2006 II S. 861

Dem EuGH wird die folgende Rechtsfrage zur Vorabentscheidung vorgelegt:

Ist es mit Art. 43 und Art. 56 EG vereinbar, wenn ein deutsches Unternehmen mit Einkünften aus Gewerbebetrieb Verluste aus einer Betriebsstätte in einem anderen Mitgliedstaat (hier: Luxemburg) bei der Gewinnermittlung nicht abziehen kann, weil nach dem maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen entsprechende Betriebsstätteneinkünfte nicht der deutschen Besteuerung unterliegen?

EG Art. 43, Art. 56; DBA-Luxemburg Art. 5 Abs. 1, Art. 20 Abs. 2; EStG 1997 a.F. § 2a Abs. 3.

Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 30. Juni 2004 1 K 312/03 (EFG 2004, 1694)

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BFH-Beschluss vom 22.8.2006 (I R 116/04) BStBl. 2006 II S. 864

Dem EuGH werden die folgenden Rechtsfragen zur Vorabentscheidung vorgelegt:

1. Ist es mit Art. 56 und Art. 58 EG vereinbar, wenn ein deutsches Unternehmen mit Einkünften aus Gewerbebetrieb Verluste aus einer Betriebsstätte in einem Drittstaat (hier: die Vereinigten Staaten von Amerika) bei der Gewinnermittlung nicht abziehen kann, weil nach dem maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkommen entsprechende Betriebsstätteneinkünfte nicht der deutschen Besteuerung unterliegen?

2. Ist eine abkommensrechtliche Regelung mit dem vorgenannten Inhalt im Hinblick auf die Vorbehaltsklausel in Art. 57 Abs. 1 Satz 1 EG dann mit Gemeinschaftsrecht vereinbar, wenn die maßgeblichen Bestimmungen des Doppelbesteuerungsabkommens schon am 31. Dezember 1993 bestanden haben, der sich aus ihnen ergebende Ausschluss der Berücksichtigung von Verlusten aber bis zum Jahr 1998 durch das innerstaatliche deutsche Recht aufgehoben wurde?

EG Art. 56, Art. 57 Abs. 1, Art. 58; DBA-USA 1989 Art. 7 Abs. 1 Satz 2, Art. 23 Abs. 2 Buchst. a Satz 1; EStG 1997 a.F. § 2a Abs. 3 Satz 1; EStG 1997 i.d.F. des StBereinG 1999 § 52 Abs. 3 Satz 2.

Vorinstanz: FG Düsseldorf vom 14. September 2004 6 K 3796/01 K,F (EFG 2005, 538)

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BFH-Urteil vom 28.7.2004 (XI R 63/03) BStBl. 2006 II S. 866

Erhält der Versicherungsvertreter vom Versicherungsunternehmen die Abschlussprovision nicht nur für die Vermittlung der Versicherung, sondern auch für die weitere Betreuung des Versicherungsvertrags, so hat er für die Verpflichtung zu künftiger Vertragsbetreuung eine Rückstellung wegen Erfüllungsrückstandes zu bilden.

EStG § 4 Abs. 1, § 5 Abs. 1; HGB § 249 Abs. 1.

Vorinstanz: FG Münster vom 17. Dezember 2002 12 K 1985/99 E, G (EFG 2004, 247)

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BFH-Urteil vom 17.5.2006 (X R 43/03) BStBl. 2006 II S. 868

Ein Steuerpflichtiger kann die Sonderabschreibung nach § 7g Abs. 1 EStG für im Jahr der Betriebseröffnung (hier: 2001) angeschaffte oder hergestellte begünstigte Wirtschaftsgüter auch dann in Anspruch nehmen, wenn er kein Existenzgründer i.S. von § 7g Abs. 7 EStG ist und wenn er keine Ansparrücklage nach § 7g Abs. 3 ff. EStG bilden konnte. Diesem Ergebnis steht § 7g Abs. 2 Nr. 3 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 (vgl. nunmehr: § 7g Abs. 2 Nr. 3 Satz 2 EStG i.d.F. des Kleinunternehmerförderungsgesetzes) nicht entgegen.

EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 § 7g Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 3.

Vorinstanz: FG München vom 25. September 2003 5 K 1943/03 (EFG 2004, 181)

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BFH-Urteil vom 20.6.2006 (X R 3/06) BStBl. 2006 II S. 870

Bezieht der Steuerpflichtige aufgrund eines Rentenversicherungsvertrages gegen Einmalbeitrag auf Lebenszeit sowohl eine garantierte "Grundrente" als auch eine nicht garantierte "Bonusrente aus der Überschussbeteiligung", so sind beide Bestandteile der wiederkehrenden Bezüge einheitlich zu beurteilen und trotz der durch die fehlende Gleichmäßigkeit der Leistungen bedingten Nichterfüllung des Leibrentenbegriffs lediglich mit ihrem Ertrags- bzw. Zinsanteil der Einkommensbesteuerung zu unterwerfen.

EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7, § 22 Nr. 1 Sätze 1 und 3.

Vorinstanz: FG Köln vom 25. Oktober 2005 1 K 1518/02 (EFG 2006, 741)

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BFH-Urteil vom 27.6.2006 (VIII R 31/04) BStBl. 2006 II S. 874

Für die Zuordnung von Sicherheiten eines Kommanditisten zum notwendigen passiven Sonderbetriebsvermögen bei einer KG für Verbindlichkeiten einer GmbH, die in wirtschaftlicher Verbindung zur KG steht, an der aber nur die KG, nicht jedoch der Gesellschafter beteiligt ist, kommt es - wie bei der Zurechnung von Wirtschaftsgütern zum aktiven Sonderbetriebsvermögen - maßgebend auf den Veranlassungszusammenhang an (Weiterentwicklung der Rechtsprechung, vgl. BFH-Urteil vom 24. Juli 1990 VIII R 226/84, BFH/NV 1991, 588).

EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2; FGO § 48 Abs. 1 Nr. 2, § 60 Abs. 3 Satz 1.

Vorinstanz: FG Bremen vom 18. März 2004 1 K 388/02 (3).(EFG 2004, 1298)

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BFH-Urteil vom 13.7.2006 (IV R 67/04) BStBl. 2006 II S. 878

Ist die Anwendbarkeit des § 15a EStG auf Verluste beschränkt, die die geleistete Einlage um das Eineinviertelfache übersteigen, so erhöht sich bei einer Einlageminderung die Zurechnung gemäß § 15a Abs. 3 Satz 1 EStG gleichwohl nicht um diesen Faktor, sondern beschränkt sich auf den Entnahmebetrag.

EStG 1997 § 15a Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, § 52 Abs. 19 Satz 2 Nr. 4 Buchst. a, Satz 3 Nr. 3 Buchst. b (heute § 52 Abs. 33).

Vorinstanz: FG Hamburg vom 27. Oktober 2004 VII 247/01 (EFG 2005, 359)

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BFH-Urteil vom 13.7.2006 (IV R 5/05) BStBl. 2006 II S. 881

1. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft überwiegen die anderen Einkünfte, wenn sie höher sind als diese.

2. Sind die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft negativ, überwiegen die anderen Einkünfte, wenn diese positiv oder in geringerem Umfang negativ sind.

3. Werden andere Einkünfte in zwei oder mehreren Einkunftsarten erzielt, kommt es für den Vergleich auf die Summe oder, wenn darunter nicht nur positive Einkünfte sind, den Saldo der anderen Einkünfte an.

AO 1977 § 233a Abs. 2 Satz 2.

Vorinstanz: Hessisches FG vom 29. November 2004 2 K 4451/02

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BFH-Urteil vom 20.7.2006 (III R 8/04) BStBl. 2006 II S. 883

Es verstößt nicht gegen das aus Art. 3 Abs. 1 GG abgeleitete Gebot der Besteuerung nach der finanziellen Leistungsfähigkeit, dass der Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft Unterhaltsleistungen an den anderen Partner nur bis zu dem Höchstbetrag des § 33a EStG als außergewöhnliche Belastung abziehen kann.

EStG § 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, § 26, § 26b, § 32a Abs. 5, § 33a; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 6 Abs. 1.

Vorinstanz: FG des Saarlandes vom 21. Januar 2004 1 K 466/02 (EFG 2004, 568)

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BFH-Beschluss vom 2.8.2006 (XI R 34/02) BStBl. 2006 II S. 887

Es wird die Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob die zu § 34 Abs. 1 i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 vom 24. März 1999 (BGBl I 1999, 402) ergangene Anwendungsregelung des § 52 Abs. 47 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 mit Art. 20 Abs. 3 i.V.m. Art. 2 Abs. 1 GG insoweit vereinbar ist, als Entschädigungen i.S. des § 34 Abs. 2 Nr. 2 i.V.m. § 24 Nr. 1 EStG, die vor der Verkündung des StEntlG 1999/2000/2002 am 31. März 1999 vereinbart und ausgezahlt worden sind, mit einer höheren Steuer belegt werden, als es das im Zeitpunkt der Auszahlung geltende Gesetz vorgesehen hat.

GG Art. 2 Abs. 1, Art. 20 Abs. 3, Art. 100 Abs. 1; EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 § 24 Nr. 1, § 34 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 2, § 52 Abs. 47 Sätze 1 und 2.

Vorinstanz: Schleswig-Holsteinisches FG vom 27. September 2002 I 203/2001 (EFG 2003, 97)

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BFH-Beschluss vom 2.8.2006 (XI R 30/03) BStBl. 2006 II S. 895

Es wird die Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob die zu § 34 Abs. 1 i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 vom 24. März 1999 (BGBl I 1999, 402) ergangene Anwendungsregelung des § 52 Abs. 47 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 mit Art. 20 Abs. 3 i.V.m. Art. 2 Abs. 1 GG insoweit vereinbar ist, als Entschädigungen i.S. des § 34 Abs. 2 Nr. 2 i.V.m. § 24 Nr. 1 EStG, die vor dem Beschluss des StEntlG 1999/2000/2002 durch den Bundestag am 4. März 1999 vereinbart und ausgezahlt worden sind, mit einer höheren Steuer belegt werden, als es das im Zeitpunkt der Auszahlung geltende Gesetz vorgesehen hat.

GG Art. 2 Abs. 1, Art. 20 Abs. 3, Art. 100 Abs. 1; EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 § 24 Nr. 1, § 34 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 2, § 52 Abs. 47 Sätze 1 und 2.

Vorinstanz: FG München vom 23. Oktober 2001 12 K 3588/00 (EFG 2003, 1704)

 

 

 

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